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Das gelenkte Gehirn? 2. Freiburger Abendvorlesung

Veröffentlicht am 15.07.2015
Anders als in der klassischen Neurochirurgie geht es in der Abteilung für Stereotaktische und Funktionelle Neurochirurgie am Universitätsklinikum Freiburg nicht darum, das Schädelinnere freizulegen, um krankhaftes Gewebe zu entfernen. Prof. Dr. Volker Arnd Coenen, Ärztlicher Leiter der Stereotaxie, und seine Mannschaft versuchen, aus dem Takt geratene Gehirnzellen mittels kleiner Stromstöße aus Elektroden wieder auf Linie zu bringen. In der Behandlung von Parkinson- und Epilepsiepatienten ist diese so genannte tiefe Hirnstimulation längst gängige Praxis. Bei der zweiten Freiburger Abendvorlesung zum Thema „Gehirn und Technik: Das gelenkte Gehirn? Hirnschrittmacher bei Depression und anderen psychiatrischen Erkrankungen“ berichtet Prof. Coenen von ersten Ergebnissen in der Behandlung von Epilepsie- und Parkinsonpatienten mit der tiefen Hirnstimulation. Im Video sehen Sie seinen Vortrag vom 8. Juli 2015.

Gehirn und Alter – 3. Freiburger Abendvorlesung

Eine wirksame Pille gegen das Altern hat noch niemand erfunden. Mit den richtigen Strategien aber lassen sich im Alter Schwachstellen kompensieren. Zum Glück bleibt das Gehirn formbar bis ins hohe Alter. Prof. Dr. Mathias Berger und PD Dr. Stefan Klöppel, beide von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg, sprechen bei der dritten Freiburger Abendvorlesung 2015 zum Thema „Gehirn und Alter – Verlust oder Gewinn? Wie unser Gehirn älter wird“. Im Video sehen Sie den Vortrag vom 15. Juli 2015.

Wie trifft man die richtigen Entscheidungen?

„Ein Professor an der New York Columbia-Universität hatte einen Ruf von Harvard bekommen und er konnte sich nicht entscheiden: Sollt er gehen, bleiben, annehmen?
Ein Kollege nahm ihn beiseite und fragte, „was ist denn dein Problem?“
Maximiere doch ganz einfach deinen erwarteten Nutzen, das schreibst du doch immer in deinen Büchern!
Erschöpft antwortete der Professor: „Hör auf damit, DAS IST JETZT ERNST!!“

Haben wir einen freien Willen?

Die Experimente, die als Beweis dafür dienen sollen, dass unser Gehirn hinter den Kulissen die Führung übernimmt, führte der amerikanische Physiologe Benjamin Libet (1916-2007) in den 1980er Jahren an der University of California in San Francisco durch. Er bat Versuchspersonen, auf deren Kopf er Elektroden angebracht hatte, zu einem willkürlich gewählten Zeitpunkt eine Hand zu bewegen. Die von den Elektroden aufgezeichneten Aktivitätsschwankungen zeigten ein so genanntes Bereitschaftspotenzial an, das schon rund eine halbe Sekunde vor der willkürlichen Handbewegung auftrat. Doch den Probanden wurde ihre Absicht, die Hand zu rühren, laut einer parallel laufenden Zeitmessung erst eine Viertelsekunde vor der Ausführung bewusst. Daraus schloss Libet, dass das Gehirn den Entschluss zur Handbewegung bereits gefasst hatte, bevor dieser ins Bewusstsein trat. Das schien zu besagen: Unbewusste Hirnprozesse trafen die Entscheidung.