Archiv für den Monat: Oktober 2016

Beispielhaftes Unternehmen FAVI

gefunden unter: https://changeologen.wordpress.com/category/arbeitsplatz/

Management ist die Wissenschaft des Menschen, durch den Mensch und für den Mensch
Gehe zum Mitarbeiter ins „Feld“ (Produktion, Fabrik, dort wo der Mehrwert entsteht), dann siehst du die Sachen die nicht funktionieren.
Management manipuliert so, dass es den Menschen gut geht
Abschaffen aller unnötigen Aufwände:
keine Zeitkontrollen
kein Reporting
keine Sitzungen, wenn kein Problem da ist
eliminieren aller Unterstützungsfunktionen (Personalentwicklung, Planung, Zeiteinteilung, Konstruktion, Produktions-IT, Einkauf)
Aufbau von Kleinfabriken mit klarem Kundenfokus
Gratis Kaffee (damit die Zeit zum Bezahlen eingespart wird)
Abschaffung aller Boni
Damit wurde dem Arbeiter, den „Kleinfabriken“ die Verantwortung übergeben und ihm erklärt warum etwas zu machen ist. Er/Sie war(en) jedoch frei in der Art wie er/sie es machen. Und darin liegt der Schlüssel zur Freiheit, wie sich die Befragten in der Studie es sich wünschen.
Das Fundament der Firma FAVI steht somit auf folgenden Säulen:
der Mitarbeiter kommt zuerst
Wertschätzung
Vertrauen
Gegenwärtig Leben
und dies zusammen bringt eine höhere Produktion (Anzahl) und erhöht den Cashflow, so dass in die Firma wieder investiert werden kann und die Arbeitsplätze erhalten bleiben.
Und dies geht einher mit einer sehr guten Kundenbeziehung, die sich im Motto der Firma klar manifestiert:
Par et pour le client

Die 5 Säulen von FAVI sind:
(1) Gemeinsamer Traum: Bestehen bleiben, glücklich leben , sich wieter entwickeln in Hallencourt
(2) Ein gemeinsames Ziel: immer mehr und besser für weniger für meine Kunden
(3) 2 Grenzwerte:
Der Mensch ist gut
Was immer ich tue, es muss für die Liebe meines Kunden dienen
(4) Eine Einheit zur tatsächlichen Messung des Fortschritts: die produziert Anzahl guter Teile pro bezahlter Stunde
(5) Ein Grundsatz der Solidarität: Eines Teils der (finanziellen) Ergebnisse wird gleichmässig an alle verteilt.

Friedrich Nietzsche zu Muße und Müßiggang


Alexander von Humboldt (li.) und Amis Bonpland am Orinoco

 

 

Muße und Müßiggang
329.

Muße und Müßiggang. — Es ist eine indianerhafte, dem Indianer-Bluthe eigentümliche Wildheit in der Art, wie die Amerikaner nach Gold trachten: und ihre atemlose Hast der Arbeit — das eigentliche Laster der neuen Welt — beginnt bereits durch Ansteckung das alte Europa wild zu machen und eine ganz wunderliche Geistlosigkeit darüber zu breiten. Man schämt sich jetzt schon der Ruhe; das lange Nachsinnen macht beinahe Gewissensbisse. Man denkt mit der Uhr in der Hand, wie man zu Mittag isst, das Auge auf das Börsenblatt gerichtet, — man lebt, wie Einer, der fortwährend Etwas „versäumen könnte“. „Lieber irgend Etwas tun, als Nichts“ — auch dieser Grundsatz ist eine Schnur, um aller Bildung und allem höheren Geschmack den Garaus zu machen. Und so wie sichtlich alle Formen an dieser Hast der Arbeitenden zu Grunde gehen: so geht auch das Gefühl für die Form selber, das Ohr und Auge für die Melodie der Bewegungen zu Grunde. Der Beweis dafür liegt in der jetzt überall geforderten plumpen Deutlichkeit, in allen den Lagen, wo der Mensch einmal redlich mit Menschen sein will, im Verkehre mit Freunden, Frauen, Verwandten, Kindern, Lehrern, Schülern, Führern und Fürsten, — man hat keine Zeit und keine Kraft mehr für die Zeremonien, für die Verbindlichkeit mit Umwegen, für allen Esprit der Unterhaltung und überhaupt für alles Otium. Denn das Leben auf der Jagd nach Gewinn zwingt fortwährend dazu, seinen Geist bis zur Erschöpfung auszugeben, im beständigen Sich-Verstellen oder Überlisten oder Zuvorkommen: die eigentliche Tugend ist jetzt, Etwas in weniger Zeit zu tun, als ein Anderer. Und so gibt es nur selten Stunden der erlaubten Redlichkeit: in diesen aber ist man müde und möchte sich nicht nur „gehen lassen“, sondern lang und breit und plump sich hinstrecken. Gemäß diesem Hange schreibt man jetzt seine Briefe; deren Stil und Geist immer das eigentliche „Zeichen der Zeit“ sein werden. Gibt es noch ein Vergnügen an Gesellschaft und an Künsten, so ist es ein Vergnügen, wie es müde-gearbeitete Sklaven sich zurecht machen. Oh über diese Genügsamkeit der „Freude“ bei unsern Gebildeten und Ungebildeten! Oh über diese zunehmende Verdächtigung aller Freude! Die Arbeit bekommt immer mehr alles gute Gewissen auf ihre Seite: der Hang zur Freude nennt sich bereits „Bedürfnis der Erholung“ und fängt an, sich vor sich selber zu schämen. „Man ist es seiner Gesundheit schuldig“ — so redet man, wenn man auf einer Landpartie ertappt wird. Ja, es könnte bald so weit kommen, dass man einem Hange zur vita contemplativa (das heißt zum Spazierengehen mit Gedanken und Freunden) nicht ohne Selbstverachtung und schlechtes Gewissen nachgäbe. — Nun! Ehedem war es umgekehrt: die Arbeit hatte das schlechte Gewissen auf sich. Ein Mensch von guter Abkunft verbarg seine Arbeit, wenn die Not ihn zum Arbeiten zwang. Der Sklave arbeitete unter dem Druck des Gefühls, dass er etwas Verächtliches tue: — das „Tun“ selber war etwas Verächtliches. „Die Vornehmheit und die Ehre sind allein bei otium und bellum“: so klang die Stimme des antiken Vorurteils!

Friedrich Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft (1882-87)

Eine Studie von Hays, der ZukunftsAllianz Arbeit & Gesellschaft e. V. (ZAAG) und der Gesellschaft für Wissensmanagement e. V. (GfWM). Mit empirisch-wissenschaftlicher Unterstützung des Lehrstuhls für Strategie und Organisation, Prof. Dr. Isabell M. Welpe, TU München.

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Zusammenfassung

Mit überraschender Klarheit erklärt die weit überwiegende Mehrheit der Befragten, dass mehr Gestaltungsspielräume und Autonomie für sie entscheidende Faktoren sind, um innovativer zu sein. Der Ruf nach freiheitlichem Arbeiten in Deutschland ist stark – auf allen Hierarchieebenen, in allen Branchen, in kleinen wie in großen Betrieben, bei Frauen und Männern, bei Akademikern und Fachkräften, bei Jung und Alt. Bei allen weiteren Differenzierungen ist dieses generell hohe Niveau hinsichtlich des Wunsches nach Freiheit für innovatives Arbeiten zu berücksichtigen.
Zwei Drittel (68 %) der Befragten wünschen sich mehr Freiheit und Souveränität bei ihrer Arbeit.
Drei Viertel (76 %) würden ihr Engagement erhöhen, wenn sie über neue Produkte mitentscheiden dürften
Vier von fünf (80 %) sind gar überzeugt, dass mit einer stärkeren Teilhabe an firmenrelevanten Entscheidungen die Produktivität ihres Unternehmens steigt.
Ruf nach Freiheit: ein überwältigendes Ergebnis!

http://www.gfwm.de/wp-content/uploads/2016/09/Studie-Freiheit-Sicherheit_pub-web.pdf